Montag 

Atypische ArchitektInnen

Auszug aus der Branchenanalyse zu "Arbeit und Beschäftigung in Wiener Creative Industries":
2.4. Beschäftigungsformen und Beschäftigungssicherheit
„Je nachdem, welche Daten wir heranziehen (Hauptverband der Sozialversicherungsträger oder Arbeitsstättenzählung) kommen wir auf einen unterschiedlichen, in beiden Fällen hohen Anteil von erwerbstätigen ArchitektInnen und IngenieurskonsulentInnen (bzw. in entsprechenden Büros Beschäftigten) in Wien, die entweder als Selbstständige arbeiten oder unselbstständig ohne regulären Dienstvertrag sind. Der Hauptverband mit Daten aus 2002 für unselbstständig beschäftigte ASVG-Versicherte weist 1.157 Personen oder 13% als Atypische aus (v.a. freie DienstnehmerInnen), Selbstständige und auf Werkvertragsbasis Arbeitende sind nicht erfasst. Die Arbeitsstättenzählung 2001 führt von den 11.252 Beschäftigten der Branche in Wien 8.131 als Unselbstständige und 3.121 als Selbstständige an (davon 1.563 als Solo-Selbstständige). Auch in der Arbeitsstättenzählung sind WerkvertragsnehmerInnen nicht erfasst.
(..)
Der hohe Anteil der Alleinselbstständigen (1.563 oder 54% aller Betriebe) sowie besonders jener der Atypischen wirken sich u.a. fatal auf die Erreichung der Planungsbefugnis aus, da die für eine Zulassung zur ZiviltechnikerInnenprüfung notwendige Praxis in einer Anstellung schwer erbracht werden kann. Die Lockerung, wonach seit 2003 bedingt auch Vertragszeiten im freien Dienstnehmerverhältnis als anstellungsähnliche Berufspraxis anerkannt werden, ist Ausdruck dieser Schwierigkeit.“
(Quelle: BRANCHENANALYSEN ZU ARBEIT UND BESCHÄFTIGUNG IN WIENER CREATIVE INDUSTRIES, S.40, http://www.forba.at/kreativbranchen-wien/bericht1.pdf)
Scheinbar gilt das Arbeitsrecht nicht für Architekten. *

Freitag 

Entwurfsfähige Taxler

Architekt Rudolf Rollwagen ist Vizepräsident der Wiener Architektenkammer und auch Vizepräsident der Bundeskammer - demnach einer der ranghöchsten Vertreter des Berufsstandes.

Hier ein Auschnitt eines Interviews (PDF Dokument) aus dem "Wirtschaftsblatt":
WirtschaftsBlatt: Wie ist es um die Architektenausbildung in Österreich bestellt?

Architekt Rudolf Rollwagen: Bei der universitären Ausbildung dominieren die Entwerfer. Die Umsetzungs- und Ausführungsfächer werden verdrängt. Natürlich brauchen wir Leute, die entwerfen können, sonst bin ich als Architekt nur ein Technikfreak. Aber was jetzt herauskommt, sind bestenfalls entwurfsfähige Taxler. (Quelle: Wirtschaftsblatt Online, 31.05.2006, via IG-Architektur)
Lesen Sie hier den offener Brief (PDF Dokument) von Christian Aulinger an DI Rudolf Rollwagen (ig – architektur).

"Freier" österreichischer Arbeitsmarkt

Immer mehr Deutsche arbeiten in österreichischen Architekturbüros. So wie die deutsche Baubranche in den letzen Jahren mit Schwierigkeiten kämpfte, befindet sich auch der Arbeitsmarkt für Architekten seit Jahren in einer Krise. Die Nachfrage nach Architekten liegt in Deutschland auf dem Tiefpunkt: Nicht wenige versuchen ihr Glück im Ausland. Durch die österreichische Praxis der unechten Werkverträge (die "Scheinselbstständigkeit") gibt es in hierzulande mehr Jobs – der Arbeitgeber geht ja auch kein Risiko ein.

Lesen sie hier (PDF Dokument) mehr über den deutschen Arbeitsmarkt.*


Dienstag 

Überstundenzuschläge

In der Regel werden Mitarbeiter in österreichischen Architekturbüros pro Arbeitsstunden entlohnt. Egal ob Werktags oder Wochenende - egal ob um 12 Uhr Mittag oder 12 Uhr nachts: Der Stundensatz bleibt gleich. Überstundenzuschläge kennt die Branche nicht. Passt du Dich nicht an, verlierst Du den Job.*

Donnerstag 

Atypisch - atypische Architektur

In Kürze erfahrbar - Architektur ist atypisch.

* Prekäre Jobs in Architekturbüros sind nicht die Ausnahme - es ist ein Massenphänomen.

ATYPISCH ARCHITEKTUR, eine Blog von Fabian Faber.

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