Freitag
When I'm Forty-Six – Berufsperspektiven in Architekturbüros
Wie viele unserer Kollegen in österreichischen Architekturbüros sind Mitte Dreißig oder gar Mitte Vierzig? Fest steht: Es gibt eine kritische Altersgrenze, und ist man ab dieser noch als freier Werk- oder Dienstvertragnehmer beschäftig, wird es Zeit, die beruflichen Perspektiven zu überdenken.
Die typische Karriere beginnt mit Ende des Architekturstudiums. Man fängt an zu "jobben", wechselt von Büro zu Büro ("flexibel", "projektorientiert" und "selbständig") und wird Vollzeit-"Werkvertragler": Ohne arbeitsrechtlichen Schutz und mit geringen Aufstiegchancen.
Beförderungen? Sozialleistungen? Aus- und Weiterbildung? Wozu! Der Arbeitsmarkt ist übersättigt und täglich landen unzählige Bewerbungsunterlagen auf den Schreibtischen der Architekten.
Was bleibt ist die Flucht aus der "Schein-Selbständigkeit" in die echte Selbständigkeit. Beitragszahler der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft ist man ja schon! Aber jene die den Ausstieg in die Selbständigkeit nicht schaffen - und es werden viele sein - dürfen auch noch mit 46 für etwa 18 Euro die Stunde Polier- oder Einreichpläne zeichnen.
Die typische Karriere beginnt mit Ende des Architekturstudiums. Man fängt an zu "jobben", wechselt von Büro zu Büro ("flexibel", "projektorientiert" und "selbständig") und wird Vollzeit-"Werkvertragler": Ohne arbeitsrechtlichen Schutz und mit geringen Aufstiegchancen.
Beförderungen? Sozialleistungen? Aus- und Weiterbildung? Wozu! Der Arbeitsmarkt ist übersättigt und täglich landen unzählige Bewerbungsunterlagen auf den Schreibtischen der Architekten.
Was bleibt ist die Flucht aus der "Schein-Selbständigkeit" in die echte Selbständigkeit. Beitragszahler der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft ist man ja schon! Aber jene die den Ausstieg in die Selbständigkeit nicht schaffen - und es werden viele sein - dürfen auch noch mit 46 für etwa 18 Euro die Stunde Polier- oder Einreichpläne zeichnen.
Werkvertragler
Die Werk- und Dienstvertragnehmer in Architekturbüros - angeblich unternehmerisch selbständig tätige Person - sind ohne Interessensvertretung: Die Kammer der Architekten vertritt allein die Interessen der Arbeitgeberseite. So befindet sich die Mehrheit der Mitarbeiter von Architekturbüros unfreiwillig in atypischen Beschäftigungsverhältnissen - obwohl ihnen eigentlich reguläre Arbeitsverträge zustünden.
"Ich geb' meinen Leuten einen Werkvertrag und schon bin ich vom Arbeitsrecht frei." So skizzieren Arbeiterkammer und ÖGB die Einstellung vieler Unternehmer (Pressekonferenz "Gleiche Rechte für atypisch Beschäftigte", 3.08.2006).
Ein Verfahren auf Scheinselbständigkeit einzuleiten hilft meist wenig: Dem Architekten, der das normale Arbeitsverhältnis umgangen hat, passiert nichts anderes, als dass er die Sozialversicherungsbeiträge nachzahlen muss (allenfalls mit knapp 6 Prozent Verzugzinsen). Die Ansprüche des Beschäftigten selbst sind aufgrund langer Verfahrensdauer schon verfallen oder verjährt.
Solange sich nicht die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern, können auch weiterhin österreichische Architekten mit "Werkvertraglern" Arbeitskosten sparen.
"Ich geb' meinen Leuten einen Werkvertrag und schon bin ich vom Arbeitsrecht frei." So skizzieren Arbeiterkammer und ÖGB die Einstellung vieler Unternehmer (Pressekonferenz "Gleiche Rechte für atypisch Beschäftigte", 3.08.2006).
Ein Verfahren auf Scheinselbständigkeit einzuleiten hilft meist wenig: Dem Architekten, der das normale Arbeitsverhältnis umgangen hat, passiert nichts anderes, als dass er die Sozialversicherungsbeiträge nachzahlen muss (allenfalls mit knapp 6 Prozent Verzugzinsen). Die Ansprüche des Beschäftigten selbst sind aufgrund langer Verfahrensdauer schon verfallen oder verjährt.
Solange sich nicht die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern, können auch weiterhin österreichische Architekten mit "Werkvertraglern" Arbeitskosten sparen.
* Prekäre Jobs in Architekturbüros sind nicht die Ausnahme - es ist ein Massenphänomen.
ATYPISCH ARCHITEKTUR, eine Blog von Fabian Faber.
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