Dienstag
Die ÖVP und die Scheinselbstständigkeit
Die Antwort der ÖVP (Brief):
Sehr geehrter Herr Faber,
danke für Ihre E-Mail, die wir gerne beantworten. "Neue Selbstständige" sind keinesfalls per se ein schlechtes Modell oder im Umfeld der "Scheinselbstständigkeit" anzusiedeln. So zeigt der jüngst vom BMWA veröffentlichte Forschungsbericht der L&R Sozialforschung "Neue Selbstständige in Österreich", dass rund 65% der befragten Neuen Selbstständigen mehr als einen Auftraggeber haben; mehr als ein Drittel davon sogar mehr als fünf. Der Forschungsbericht ergab auch, dass drei Viertel der Neuen Selbstständigen diese Beschäftigungsform ganz bewusst wählen, weil sie ihren Bedürfnissen am Besten entspricht. Für fast drei Viertel stellt die neue Selbstständigkeit den Haupterwerb dar. Die Vor- und Nachteile halten sich nach der Selbsteinschätzung der Neuen Selbständigen lt. dieser Studie die Waage, so dass im Vergleich mit anderen Erwerbsformen der Wunsch nach einer alternativen Beschäftigungsform verhältnismäßig gering ausgeprägt ist.
2005 waren in Österreich insgesamt ca. 35.000 Personen als neue Selbständige im Sinne des GSVG tätig. Die immer wieder als "prekär" kritisierte Erwerbsform der neuen Selbstständigkeit hat in Zeiten einer angespannten Arbeitsmarktsituation durchwegs positive Aspekte ¬insbesondere auch, weil sie neue Arbeitsplätze schaffen. Kennzeichnend ist auch, dass Neue Selbstständige ein überdurchschnittlich hohes Bildungsniveau aufweisen und mit der gesetzlichen Verpflichtung zur Beitragsleistung an die Sozialversicherung einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung des Sozialversicherungswesens gewährleisten.
Mit innovativen Formen des Arbeitsverhältnisses wird ein wichtiger Bedarf am Arbeitsmarkt geschaffen. Die neue, bunte und vielfältige Arbeitswelt sollte daher nicht als Gefahr, sondern als Bereicherung und Chance erkannt werden. Die Wirtschafts- und Arbeitswelt wird generell verstärkt vom Prinzip der Selbstständigkeit geprägt: Neue Selbstständige, Kleinst- und Kleinunternehmer ("Ein-Personen-Unternehmen") nehmen an Bedeutung zu, wobei die Übergänge zwischen unselbstständiger und selbstständiger Tätikgeit oft fließend sind. Im Falle von Krankheit, Arbeitslosigkeit, bei Geburt eines Kindes - muss diesen neuen Erfordernissen künftigt verstärkt Rechnung getragen werden. Wir haben auf Angestelltenebene durch die betriebliche Mitarbeitervorsorge "Abfertigung neu" ein gutes Modell - wir wollen diese zusätzliche Sicherung auch im Bereich der Selbstständigen erreichen. Eine "Selbstständigenvorsorge" wäre eine wichtige Säule.
Unser "Kursbuch Zukunft" widmet der Wirtschafts- und Arbeitswelt breiten Raum - Sie finden es auf unserer Homepage mit dem Link:
http://www.oevp.at/download/Kursbuch_lang_web.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Kroczek
Abteilung Politik
Sehr geehrter Herr Faber,
danke für Ihre E-Mail, die wir gerne beantworten. "Neue Selbstständige" sind keinesfalls per se ein schlechtes Modell oder im Umfeld der "Scheinselbstständigkeit" anzusiedeln. So zeigt der jüngst vom BMWA veröffentlichte Forschungsbericht der L&R Sozialforschung "Neue Selbstständige in Österreich", dass rund 65% der befragten Neuen Selbstständigen mehr als einen Auftraggeber haben; mehr als ein Drittel davon sogar mehr als fünf. Der Forschungsbericht ergab auch, dass drei Viertel der Neuen Selbstständigen diese Beschäftigungsform ganz bewusst wählen, weil sie ihren Bedürfnissen am Besten entspricht. Für fast drei Viertel stellt die neue Selbstständigkeit den Haupterwerb dar. Die Vor- und Nachteile halten sich nach der Selbsteinschätzung der Neuen Selbständigen lt. dieser Studie die Waage, so dass im Vergleich mit anderen Erwerbsformen der Wunsch nach einer alternativen Beschäftigungsform verhältnismäßig gering ausgeprägt ist.
2005 waren in Österreich insgesamt ca. 35.000 Personen als neue Selbständige im Sinne des GSVG tätig. Die immer wieder als "prekär" kritisierte Erwerbsform der neuen Selbstständigkeit hat in Zeiten einer angespannten Arbeitsmarktsituation durchwegs positive Aspekte ¬insbesondere auch, weil sie neue Arbeitsplätze schaffen. Kennzeichnend ist auch, dass Neue Selbstständige ein überdurchschnittlich hohes Bildungsniveau aufweisen und mit der gesetzlichen Verpflichtung zur Beitragsleistung an die Sozialversicherung einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung des Sozialversicherungswesens gewährleisten.
Mit innovativen Formen des Arbeitsverhältnisses wird ein wichtiger Bedarf am Arbeitsmarkt geschaffen. Die neue, bunte und vielfältige Arbeitswelt sollte daher nicht als Gefahr, sondern als Bereicherung und Chance erkannt werden. Die Wirtschafts- und Arbeitswelt wird generell verstärkt vom Prinzip der Selbstständigkeit geprägt: Neue Selbstständige, Kleinst- und Kleinunternehmer ("Ein-Personen-Unternehmen") nehmen an Bedeutung zu, wobei die Übergänge zwischen unselbstständiger und selbstständiger Tätikgeit oft fließend sind. Im Falle von Krankheit, Arbeitslosigkeit, bei Geburt eines Kindes - muss diesen neuen Erfordernissen künftigt verstärkt Rechnung getragen werden. Wir haben auf Angestelltenebene durch die betriebliche Mitarbeitervorsorge "Abfertigung neu" ein gutes Modell - wir wollen diese zusätzliche Sicherung auch im Bereich der Selbstständigen erreichen. Eine "Selbstständigenvorsorge" wäre eine wichtige Säule.
Unser "Kursbuch Zukunft" widmet der Wirtschafts- und Arbeitswelt breiten Raum - Sie finden es auf unserer Homepage mit dem Link:
http://www.oevp.at/download/Kursbuch_lang_web.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Kroczek
Abteilung Politik
Kommentare:
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Dass die ÖVP sogar im Wahlkampf Probleme schönredet, zeigt, wie sicher sie sich ihrer gutbürgerlichen Klientel ist. Dass sie dieses Anliegen nicht ernst nimmt, überzeugt mich nur noch stärker, dass die ÖVP unwählbar ist!
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* Prekäre Jobs in Architekturbüros sind nicht die Ausnahme - es ist ein Massenphänomen.
ATYPISCH ARCHITEKTUR, eine Blog von Fabian Faber.
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